Tipp Rassekatzenkauf
nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie sich alles durch !!!
Sie interessieren sich für
Rassekatzen, finden diese mit 500 - 1.000 Euro aber unverschämt teuer ???
Warum dieser Preis trotzdem gerechtfertigt ist und die
Aufzuchtkosten in einer seriösen Zucht gerade annähernd deckt, lesen Sie hier:
Was macht eine Rassekatze aus ?
Rassekatzen zeigen neben rassetypischen Merkmalen in
Fell, Typ und Körperbau auch einen ganz bestimmten Charakter: aus seriösen
Hobbyzuchten kommend sind sie sehr menschenbezogene Hauskatzen. Der Züchter
kennt jedes seiner Kätzchen genau und wird über die charakterlichen Unterschiede
gern Auskunft geben. Sie bekommen also nicht "die Katze im Sack", sondern wissen
bereits vorher, ob Sie es mit einer zurückhaltenden Miez oder einem
aufdringlichen Schmuser zu tun bekommen! Mit einer Rassekatze erwirbt man also
einen freundlichen Hausgenossen, welcher durch seine Aufzucht optimal auf das
Leben mit Menschen vorbereitet ist: die Katze hat bisher nur positive
Erfahrungen mit Menschen gemacht und ist daher auch Fremden gegenüber
aufgeschlossen und zutraulich.
Wie finde ich einen guten Züchter und woran
erkenne ich ihn?
Kaufen Sie sich eine Katzenzeitschrift z.B. Geliebte Katze, Our Cats oder Katzen
extra. Dort finden Sie nicht nur Anzeigen von Züchtern sondern auch solche von
Katzenvereinen. JEDER seriöse Katzenzüchter ist Mitglied in einem seriösen
Verein, wie z.B. RVDE, SDRV, DEKZV oder TICA CATS. Rufen Sie die Vereine an und
fragen Sie nach Züchtern in Ihrer Nähe !
Findet in Ihrem Umkreis eine Katzenausstellung statt? Wunderbar - besuchen Sie
diese und informieren Sie sich über die verschiedenen Rassen! Sprechen Sie die
Züchter an ! Die meisten Aussteller lieben ihre Katzen sehr und erzählen Ihnen
gern von ihren Lieblingen.
Sind Ihnen ein Züchter und seine Tiere sympathisch,
vereinbaren Sie einen Besuchstermin beim Züchter. Dort sollten alle Katzen in
einem sauberen gepflegten Zustand sein. Die Katzen sollten nicht in ein Zimmer
weggesperrt sein, sondern sich möglichst in der ganzen Wohnung frei bewegen
können. Manchmal müssen die Kater in einem separaten Zimmer leben, da sie sonst
die ganze Wohnung vollpinkeln. Bedenken Sie bitte, Katzenhaltung hinterlässt
immer Spuren! Finden Sie in dem Raum, in den Sie geführt werden keine, so sind
die Katzen hier wohl selbst nur zu Besuch: Vorsicht! Gerade in einem
Mehrkatzenhaushalt benötigt man mehrere Kratzbäume, am besten deckenhoch und
mehrere Katzentoiletten. Ein leichter Pipi-Geruch sagt nichts über die
Sauberkeit in der Wohnung aus, gerade dann wenn ein potenter Kater vorhanden
ist. Werden die Kitten im Wohnzimmer großgezogen, so wird auf dem Teppich das
eine oder andere Malheur passieren bevor die Kitten endlich stubenrein sind!
Dort wo mehrere Tiere leben wird es immer etwas nach Tier riechen! Riecht es
dagegen penetrant, so sollte man sich nicht scheuen zu fragen woran das liegt:
vielleicht ja nur daran, daß der markierende Kater auf dem Flur lebt und Sie
gleich beim Eintritt mit seinem Duft einnebelt !
Ein seriöser Züchter versorgt alle seine Katzen mit jährlichen Impfungen und
Gesundheitschecks. Fragen Sie danach, dies ist ein kostenintensiver Faktor, der
jedoch unabdingbar ist und dem leider viel zu wenig Aufmerksamkeit vom Käufer
beigemessen wird. Die Katzen sollen hochwertige Nahrung bekommen und evtl.
Zusatzstoffe auf Naturbasis.
Regelmäßige Ausstellungsbesuche sind für den Züchter wichtig: der Vergleich mit
anderen Katzen zeigt, ob die Katzen rassetypisch und damit zuchtgeeignet sind.
Viele Vereine verlangen ein Vorzüglich oder gar ein CAC (Championatanwartschaft)
als Zuchttauglichkeitsnachweis.
Zu einer Rassekatze gehört eine Ahnentafel, sie ist so zusagen der
Personalausweis der Katze. Sie garantiert dem Käufer auch die optimale Aufzucht
des Kittens, da der Züchter sich an die Auflagen seines Vereines halten muß.
Eine "Rassekatze" ohne Papiere ist nicht nur deshalb billiger, weil sie keine
hat. Papiere kosten ca. 15,- bis 30,- Euro je nach Verein - Preisunterschiede
entstehen vielmehr bei der unterschiedlichen Aufzucht. Die sinnlose Vermehrung
und Ausbeutung des Muttertieres wird vermieden, wenn der Züchter für seine
Kitten Papiere vorweisen kann. Jede Kätzin darf in einer geregelten Zucht
innerhalb von zwei Jahren nur drei Würfe zur Welt bringen. Jungtiere werden
frühestens mit 12 Wochen abgegeben: sie sind mehrfach entwurmt und haben eine
komplette Grundimmunisierung gegen Katzenseuche/ -schnupfen erhalten,
dokumentiert im Impfpass, sowie evtl. weitere Impfungen. In diesem Alter sind
sie stubenrein, entwöhnt und charakterlich soweit gefestigt, daß sie ohne
Probleme in ein neues Heim umziehen können.
Katzen, die bereits mit 9 Wochen oder gar früher abgegeben werden (und dies gilt
auch für die"einfache" Hauskatze vom Bauernhof) sind nicht geimpft und ihnen
fehlen wertvolle Wochen zur Bildung von Charakter und Sozialverhalten durch den
Umgang mit Geschwistern, Mutter und evtl. Mitkatzen. Probleme, wie z.B.
Unsauberkeit sind hier oft vorprogrammiert. Übrigens: meiner Meinung nach ist
eine Katze mit 14 Wochen viel niedlicher als eine mit 8 Wochen! Mit 14 Wochen
ist sie so viel mehr Katze, da lohnt sich das warten allemal !! Ideal ist es,
wenn der Züchter auch nach dem Kauf beratend zur Verfügung steht. Achten Sie mal
auf das Verhalten vieler Züchter - solange Sie Interesse an den Jungtieren
zeigen, ist man oft sehr nett. Zögern Sie oder kaufen woanders, zeigt sich
schnell ob man nur auf einen raschen Verkauf aus war oder ob man ehrliches
Interesse an einem Katzenfreund hatte!
Warum so
teuer?
Rassekatzen kosten Geld, viel Geld sogar: mit 600,- bis 900,- Euro muß man je
nach Abstammung und Aussehen rechnen. Dafür kann man aber auch einiges erwarten:
ein gut aufgezogenes zutrauliches und gesundes Jungtier! Papiere eines seriösen
Vereins und eine komplette Grundimmunisierung sind da selbstverständlich! Doch
bereits bevor es soweit ist, hat der Züchter hohe Kosten: z.B. Deckgebühren von
250,- bis 750,- Euro zuzüglich diverser Tests beim Tierarzt und der Reisekosten.
Der Züchter ist Mitglied eines Vereins und seine Tiere sind auf Ausstellungen
zuchttauglich bewertet worden. Nicht immer verläuft die Geburt ohne Probleme,
oft ist ein Tierarzt mit der Vor- und Nachsorge betraut. Während der mindestens
12 Wochen, welche ein Jungtier beim Züchter verbringt kostet es ihn eine Menge
Geld: spezielles Aufzuchtfutter, Impfungen, Papiere, evtl. gar noch
Tierarztkosten bei Unpässlichkeiten oder Komplikationen. Die Mutter frisst auch
wesentlich mehr während der Trächtigkeit und in der Säugephase. Verkauft der
Züchter nicht im Freundeskreis, so sind viele Anzeigen in der Tagespresse und in
Fachzeitschriften nötig. Auf eine Anzeige melden sich ca. 0-5 Interessenten.
Etwa 90% der Anrufern ist die Rasse unbekannt und sie kennen sich grundsätzlich
nicht mit Rassekatzen aus: die erste oder zweite Frage gilt stets dem Preis und
damit ist das Gespräch auch schon beendet. Es braucht also meist viele Anzeigen
um einen Wurf von 6 Kitten zu verkaufen.
Durchschnittliche Aufzuchtkosten für ein Jungtier:
Deckgebühr (Durchschnitt) 500,- Euro
Bluttest der Mutterkatze 50,- Euro ,
Gesamt 550,- Euro
bei einem Wurf von 4 Jungtieren sind das pro Jungtier 138,- Euro
Futter und Einstreu pro Jungtier (4. bis 13. Lebenswoche) 130,- Euro
Stammbaum 20,- Euro
Impfungen (Schnupfen, Seuche, Tollwut) 60,- Euro
Entwurmung (3x) 15,- Euro
Gesundheits-Check und Attest vom Tierarzt 15,- Euro
Ca. Kosten, die dem Züchter pro Jungtier entstehen: 378,- Euro
Hinzu kommen noch Kosten für das Mehrfutter für die Mutterkatze während der
Trächtigkeit und Säugephase, sowie eventuelle Tierarztbesuche
(Geburtskomplikationen, Krankheit). Fahrtkosten zum Deckkater oder um die Babys
in ihr neues Heim zu bringen, Kosten für weitere Impfungen z.B. Leukose, Kosten
für Zeitungsinserate, Ausstellungsbesuche um die Zuchtgenehmigung zu erhalten
und die Zucht bekannt zu machen und Mehraufwendungen für besondere Tests,
Katzenspielzeug oder den Ersatz eines durch noch unsaubere Kitten unbrauchbar
gewordenen Teppichs o.ä. sind nicht aufgeführt.
Auch die Anschaffungskosten einer Zuchtkatze sind nicht gering, sie beginnen bei
ca. 800,- Euro, können aber auch auf das doppelte steigen wenn man sich z.B.
eine Katze aus dem Ausland holt. Wenn man seine Zuchttiere dann auch noch auf
mögliche genetische Defekte testen läßt, um das Risiko einer Erkrankung für die
Babys so gut wie möglich auszuschließen, sind pro Katze schnell weitere 300,-
Euro weg.
Es lässt sich nun durchaus nachvollziehen, dass sich an seriöser Hobbyzucht von
Rassekatzen wirklich nichts verdienen lässt und dieses kostenintensive Hobby nur
von Menschen ausgeübt werden sollte, die über genug Platz, Zeit und das nötige
Kleingeld verfügen.
Das selbe gilt auch für den Kaufinteressenten. Kann er den Lebensraum, die Zeit
und die mit der ordentlichen Haltung verbundenen Kosten aufbringen? Die
Lebenserwartung einer ordnungsgemäß aufgezogenen Katze aus guter Zucht liegt bei
bis zu 18 Jahren. Für den Käufer, der ein Kätzchen zum sogenannten
Liebhaberpreis, angenommen 600,- Euro, erwirbt bedeutet dieser Kaufpreis bei
einer Lebenserwartung von z.B. 14 Jahren:
43,- Euro im Jahr 3,60 Euro im Monat ganze 12 Cent am Tag
Das ist ein Bruchteil der Kosten, die jede Katze, auch das geschenkte Kätzchen
verursacht. Dieses Geschenk ist oft ungeimpft, nicht entwurmt hat Parasiten und
ist womöglich noch krank. Empfinden Sie gepflegte, mit viel Liebe und Kenntnis
aufgezogene Rassekätzchen immer noch als "sooo" teuer?
Lassen Sie sich vom Züchter genau aufklären, was er seinen Jungtieren und
Zuchtkatzen an Gesundheitsvorsorge bietet und vergleichen Sie dies mit dem
geforderten Kaufpreis. Sie werden daran einen guten Züchter und einen
angemessenen Preis erkennen!
Geht es nicht auch billiger?
Sie möchten eine Rassekatze, aber wollen nicht so
viel Geld ausgeben? Sie sehen nicht ein, warum Sie das Futter und die
Gesundheitsvorsorge der Mutterkatze und Ausstellungsbesuche mitfinanzieren
sollen? Der Züchter hat ja schließlich seinen Spaß dran und soll auch selbst
zahlen?
Ja, es geht auch billiger,
aber ...
in jeder Zeitung kann man Anzeigen lesen wie: "Maine
Coone, 8 Wochen, 350,- Euro zu verkaufen". Die Kitten sind in diesem Alter noch
nicht geimpft, die Haltung und der Gesundheitszustand der Elterntiere lässt
meist zu wünschen übrig. Papiere gibt es keine - dann sind sie ja so teuer und
da wird man sie ja nicht los. Katzen mit Papieren kosten 900,- Euro wird dem
ahnungslosen Laien erzählt, ist ja viel zu teuer! Aber ja, sie sind reinrassig,
die Eltern haben Papiere. Wenn Sie diese dann sehen wollen, kann man sie
vielleicht grad nicht finden oder aber sie sind gar gefälscht. Sind wirklich
Papiere von einem seriösen Verein vorhanden, merken Sie sich den Namen der Katze
und des Züchters! Mit Sicherheit weiß dieser nicht das seine Katzen für eine
Schwarzzucht missbraucht werden! Tatsache ist, dass Sie eben NICHT wissen
können, ob eine Katze ohne Papiere wirklich reinrassig ist!
Wenn der Vermehrer schon kein Geld für die
Grundimmunisierung übrig hat und die Kleinen so schnell wie möglich loswerden
will (schon mit 8 Wochen!), glauben Sie dann die Kätzchen haben hochwertiges
Futter oder gar Liebe bekommen? Interessant ist doch, warum züchtet so jemand,
wenn er nicht bereit ist, sich Vereinsregeln sprich Zuchtbedingungen zum Schutz
der Tiere zu unterwerfen? Wofür zahlen Sie dann Ihre 350,- Euro? Der Vermehrer
hat nichts außer etwas Billigfutter in die Tiere investiert - sie dienen rein
dem Gelderwerb - Ihre 350,- Euro sind für ihn beinahe ein Nettogewinn!! Nur wer
billig produziert kann auch billig verkaufen! Und den Preis zahlt dabei das
Tier! Und meist auch der Käufer, welcher erst später entdeckt, dass sein
Schützling verhaltensgestört und krank ist.
Sie erwerben bei einem solchen Vermehrer keine Rassekatze! Bestenfalls sieht sie
aus wie eine. Aber sie wird nie eine sein. Und: was kann man schon erwarten,
wenn schon der Rassename in der Anzeige falsch geschrieben ist? Unterstützen Sie
solche "Zuchten" nicht! Sie sparen an der falschen Stelle!
Im Tierheim gibt es übrigens auch immer mal wieder eine Rassekatze oder ein "lookalike".
Holen Sie sich doch dort Ihr Tier - es ist günstig, tierärztlich versorgt und
Sie tun noch was für den Tierschutz!
Das lebhafteste Kätzchen nehmen?
Leider wird immer wieder in vielen Artikeln darauf
hingewiesen, sich ein lebhaftes aktives verspieltes Kätzchen auszusuchen. Von
einem ruhigen, gar schläfrigen Kätzchen wird abgeraten! Dieses ist so allein
NICHT richtig! Sind Sie etwa immer fröhlich und gut gelaunt, wollen jederzeit
Federball oder Rommée spielen, nur weil Ihre Familie dies vielleicht gerade von
Ihnen will? Oder haben Sie auch mal schlecht geschlafen oder sind sonst wie
verstimmt und ärgern sich, wenn plötzlich unangemeldet Besuch vor der Tür steht?
Wenn also "Ihr" Traumkätzchen nun gar nicht spielen sondern nur schlafen will,
dann fragen Sie doch den Züchter, wann die Kätzchen normalerweise wach sind und
vereinbaren einen zweiten Besuchstermin! Jeder seriöse Züchter wird sich darüber
freuen, daß Sie sich offensichtlich ernsthaft interessieren, aber sich und den
Katzen noch etwas Zeit geben wollen! Ist der Züchter nicht einverstanden, so
wissen Sie wenigstens, daß Sie hier nicht kaufen sollten!
Ich will auch züchten!
DIE Informationsquelle über Rassekatzen, Haltung und
Zucht etc. sind Katzenausstellungen. Hier lernen Sie die verschiedenen Rassen
kennen und können viele Züchter treffen. Einen guten Einstieg in die Cat Fancy
findet man z.B. indem man eine Katze erwirbt und diese als Kastrat ausstellt.
Durch Gespräche mit anderen Ausstellern - egal ob Liebhaber oder Züchter und mit
Richtern lernt man so viel über die Rasse und die Katzenzucht im allgemeinen.
Züchten und Ausstellungen sind sehr teuer. Bevor Sie anfangen, sollten Sie sich
darauf vorbereiten, daß Ihr Herz x-mal gebrochen wird. Sie werden Jungtiere
sterben sehen, sie werden Zuchtprobleme mit Ihren besten Katzen haben. Sie
werden Ihren Tierarzt vielleicht um 3 Uhr früh anrufen müssen wegen eines
kranken Babys oder Geburtsproblemen. Also sollten Sie sicher sein, einen
Tierarzt zu haben, der Verständnis für die Bedürfnisse eines Katzenzüchters hat
und bereit ist zu lernen. Sie werden Katzen aus Ihrer Zucht haben, die auf
Ausstellungen keinen Blumentopf gewinnen oder gar den Richter beißen. Auf der
anderen Seite werden Sie das Wunder der Geburt erleben, Sie werden neugeborene
Katzen in Ihren Händen halten, das Vertrauen der Mutter zu Ihnen spüren und
wissen, dass sie Sie bei sich haben möchte während der Geburt. Sie werden
Richter erleben, die den Typ und die Kondition Ihrer Katzen loben und die
Aufregung und Spannung wenn Ihre Katzen auf die Bühne gehen. Während dieser Zeit
werden Sie viele Züchter und Aussteller treffen. Einige davon werden nett zu
Ihnen sein, anderen nicht. Einige werden Ihnen helfen, andere nicht. Sie werden
viele Freunde finden und einige Feinde bekommen. Es wird Tage geben, da haben
Sie gerade genug Geld um für die Katzen Futter oder für sich etwas zu Essen zu
kaufen. Tage, an denen Sie das Geld für eine langersehnte Urlaubsreise an Ihren
Tierarzt geben müssen. Von dem Moment wo Sie sich entscheiden Katzen zu züchten,
machen Sie folgendes Zugeständnis:
DIE KATZEN KOMMEN IMMER ZUERST!!!
Nachdem Sie alle Fürs und Widers abgewogen und entschieden haben, ja ich will
züchten, sollten Sie einen Züchter finden, der bereit ist Sie zu begleiten.
Vorzugsweise jemand, der die gleiche Rasse züchtet, die Sie züchten möchten.
Aber dies ist nicht ausschlaggebend. Überlegen Sie in Ruhe, welche Rasse Sie
züchten möchten. Jede Rasse hat ihre speziellen Eigenschaften und Bedürfnisse.
Haben Sie nicht viel Zeit und Lust sich der Fellpflege zu widmen, so ist eine
Kurzhaarrasse die bessere Wahl. Möchten Sie eine laute, aktive Katze oder lieber
eine besonnene ruhige Rasse? Wenn Ihnen die charakteristischen Eigenschaften der
einzelnen Rassen nicht bekannt sind, besuchen Sie Katzenausstellungen und
sprechen Sie mit den Züchtern.
Abhängig von der Rasse und der Anzahl der Katzen, die Sie haben möchten, müssen
Sie damit leben das Ihre Wohnung mehr oder weniger darunter leidet. Sie werden
eine größere Anzahl an Katzentoiletten, Futtergeschirr, Decken, Kratzbäumen,
Spielzeug etc. haben müssen. Auch wenn Ihre Katzen frei im Haus laufen sollen,
so brauchen Sie doch einen Raum, in dem eine kranke Katze oder ein potenter
Kater zeitweise isoliert gehalten werden kann.
Erwarten Sie nicht durch den Verkauf von Jungtieren Geld zu verdienen. Bis die
Kitten alt genug sind, werden Sie ein kleines Vermögen in Form von
Tierarztkosten, Futter und Liebe investiert haben. Seien Sie vorbereitet Ihre
Babies abzugeben und damit ein Stück Ihres Herzens zu verlieren. Egal wie sehr
Sie auch versuchen, sich davon nicht berühren zu lassen - es ist einfach
unmöglich wenn man die Babys zu freundlichen, verspielten, menschenbezogenen
Katzen aufziehen möchte.
UND: Nicht mit jeder Katze sollte gezüchtet werden, bloß weil sie ja sooo hübsch
ist. Zucht bedeutet nicht Kater x Katze = Jungtiere, sondern die sorgfältige
Auswahl zweier Verpaarungspartner zum Wohle der Rasse.
Viel Glück :-)
Woran erkennen Sie das Sie ein Züchter sind?
Der Gedanke an Gewinn ist Ihnen niemals in den Sinn gekommen ist.
Die meisten Leute halten Sie für ein wenig verrückt.
Sie wissen nicht wann Sie selber zuletzt beim Arzt waren, aber Sie können die
Telefonnummern Ihres Tierarztes im Schlaf aufzählen, Praxisnummer, Privatnummer
und Handy.
Familienhochzeiten, Kindergeburten u.a. müssen Monate im voraus geplant werden,
damit sie nicht mit einer wichtigen Katzenausstellung zusammentreffen.
Sie wissen nicht mehr wie viele Katzen Sie haben. Wenn Sie danach gefragt werden
antworten Sie immer 3, weil irgendwer mal erzählt hat, jeder der mehr als 3
Katzen hat ist verrückt.
Sie tragen Fotos von all Ihren Kindern mit sich rum - haarige vierbeinige
Kinder.
Telefonanrufe um 3 Uhr morgens stören niemals, wenn sie von einem anderen
Katzenbesitzer kommen, der Rat oder Aufmunterung braucht.
Sie würden nie auf die Idee kommen sich im Schlaf umzudrehen, weil Sie sonst
mindestens 3 Katzen stören würden die auf ihrem Bauch schlafen.
Sie fahren 3-4 Stunden zu einer Katzenausstellung, geben ein paar Hundert Euro
für Benzin, Meldegebühren u.a. aus, und finden das das Geld gut angelegt ist,
wenn Sie wenigstens einen Pokal mit nach Hause nehmen.
© 1999/2000/2001.
Diese Tipps wurden zusammengefasst von Silvia Schlumbaum (SUNWATERS
Maine Coon Cattery) aus Delmenhorst.
Sie haben für alle Katzenrassen Gültigkeit.
Als Quelle für diesen Text dienten zahlreiche Artikel in Katzenzeitschriften,
Katzenbüchern und auf Websites von Züchtern und Vereinen.
Die Vervielfältigung und Veröffentlichung dieses Textes zu Aufklärungszwecken
wird ausdrücklich gewünscht, bitte geben Sie den Namen der Verfasserin als
Quelle an!
Vielen Dank!